Haben Sie bereits vom Entourage-Effekt gehört? Während viele mit THC vertraut sind, sind sich zahlreiche Menschen oft nicht bewusst, welche weiteren Inhaltsstoffe in der Hanfpflanze vorkommen. In diesem Artikel erläutern wir, wie die Wirkung von CBD durch die synergistischen Effekte anderer Wirkstoffe verstärkt werden kann und welche Rolle ein Vollspektrum CBD Öl hierbei spielt.
Was versteht man unter dem Entourage-Effekt?
Um einen Überblick über die unterschiedlichen CBD Produkte zu erhalten, stößt man häufig auf den Begriff Entourage-Effekt. Analysiert man die chemische Zusammensetzung der Hanfpflanze, entdeckt man eine Vielzahl an chemischen Verbindungen. Fast 600 verschiedene Inhaltsstoffe wurden bisher nachgewiesen – und diese Zahl wächst weiter. Zu diesen Inhaltsstoffen zählen zahlreiche Cannabinoide, aber auch Dutzende von Terpenen, Polyphenolen, Flavonoiden und Spurenelementen. Die Kombination dieser unterschiedlichen Stoffe hat eine Bedeutung, und die Forschung hat herausgefunden, dass sich die Inhaltsstoffe gegenseitig in ihrer Wirkung beeinflussen können.
Mit der Theorie des Entourage-Effekts erläutern Wissenschaftler die Fähigkeit der in der Hanfpflanze vorkommenden Stoffe, sich gegenseitig in ihrer Wirkung zu potenzieren. Dies betrifft insbesondere die Cannabinoide in Kombination mit den ebenfalls vorhandenen Terpenen. Diese beiden Gruppen schaffen eine Synergie. Viele Wissenschaftler betonen diese Eigenschaft – die Relevanz des Entourage-Effekts – mit der Feststellung, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Einzelteile.

Die Bestandteile der Hanfpflanze
Cannabinoide
In der Hanfpflanze sind zahlreiche Stoffe vorhanden, die synergistisch wirken. Die am bekanntesten Gruppe darunter, die durch Verbindungen wie THC und CBD repräsentiert wird, zählt zu den Cannabinoiden. Laut der neuesten Forschung sind bis zu 113 verschiedene Cannabinoide identifiziert worden, wobei vermutet wird, dass noch viele weitere in der Cannabispflanze existieren. Cannabinoide können auch vom menschlichen Körper selbst produziert werden; diese werden als Endocannabinoide bezeichnet. Abgesehen von den körpereigenen Varianten sind sie auch in Pflanzen wie der Hanfpflanze anzutreffen. Darüber hinaus können sie durch komplexe Verfahren synthetisch erzeugt werden.
Cannabinoide sind chemische Substanzen, die sich an das Endocannabinoid-System des menschlichen Körpers binden. Dadurch können sie die Cannabinoid-Rezeptoren modulieren und so unterschiedliche Wirkungen hervorrufen. Während einige Cannabinoide die Rezeptoren aktivieren, hemmen andere deren Funktion. Obwohl die Mechanismen dieses Systems noch weiter erforscht werden müssen, scheint es ein beträchtliches medizinisches Potenzial aufzuweisen, da das ECS-System offenbar an der Regulation von Schmerzempfinden, Schlaf und allgemeinem Wohlbefinden beteiligt ist.
Terpene und ihre Wichtigkeit für den menschlichen Körper
Neben den Cannabinoiden zählen die Terpene zu den bedeutendsten Stoffklassen der Hanfpflanze und sind sogar in größerer Zahl vorhanden. CBD-Studien haben gezeigt, dass Terpene gemeinsam mit Cannabinoiden am Entourage-Effekt beteiligt sind. Aber was genau sind Terpene? Diese Verbindungen kommen in der Natur sowohl in Pflanzen als auch in Tieren vor. In Pflanzen sind sie für Aroma und Geschmack verantwortlich. In der Cannabis-Pflanze finden sich Terpene vor allem in den CBD-Blüten. Dort treten sie in kleinen kristallartigen Strukturen auf, die beispielsweise der Pflanze zur Abwehr gegen Fressfeinde dienen.
Wissenschaftler vermuten, dass auch die Terpene der Hanfpflanze, ähnlich den Cannabinoiden, gesundheitliche Vorteile haben könnten. Sie haben eine Größe, die es ihnen erlaubt, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Dadurch können sie in das zentrale Nervensystem gelangen und dort direkten Einfluss auf verschiedene Prozesse ausüben. Über die Beeinflussung von Rezeptoren können sie den Gehalt an Neurotransmittern regulieren, wobei Neurotransmitter wie Serotonin mit dem allgemeinen Wohlbefinden verknüpft sind. Somit könnten Terpene ähnliche Effekte wie bestimmte Antidepressiva hervorrufen.
Zudem könnten Terpene eine Vielzahl weiterer medizinischer Funktionen aufweisen: Sie könnten entzündungshemmend wirken oder Bakterien abtöten. Auch in der Behandlung von Schlafproblemen und Schmerzen zeigen Terpene möglicherweise Potenzial. Obwohl noch nicht ausreichend klinisch belegt, sind die Ergebnisse einzelner Studien vielversprechend.
Bekannte Terpene
Terpene stellen eine der umfangreichsten Gruppen von chemischen Verbindungen dar, die in der Natur vorkommen. Sie sind häufig in ätherischen Ölen wie beim Lavendel, Salbei
Das Zusammenspiel von Cannabinoiden und Terpenen
Im Rahmen der Untersuchungen zur Wirkung von Cannabinoiden haben einige Wissenschaftler herausgefunden, dass nicht nur die Cannabinoide selbst verantwortlich für die Wirkungen sind, sondern dass auch das Zusammenspiel mit anderen pflanzlichen Bestandteilen eine Rolle spielt. So wurde bereits nachgewiesen, dass CBD die psychoaktive Wirkung von THC reduzieren kann. Auf ähnliche Weise könnten Terpene an den Effekten von CBD-haltigen Hanfprodukten beteiligt sein. Da Terpene bereits für sich genommen vielversprechende Wirkungen entfalten können, gehen Wissenschaftler davon aus, dass sie die CBD Anwendung positiv unterstützen könnten. Das Zusammenwirken der verschiedenen Inhaltsstoffe wird als Entourage-Effekt bezeichnet. Neben der gesteigerten Wirkung ist der Entourage-Effekt auch in weiteren Aspekten von Nutzen.
Die Kombination von Terpenen mit Cannabinoiden soll zudem die Bioverfügbarkeit und Bioaktivität der Produkte erhöhen. Dies bedeutet, dass die Zugabe von Terpenen dazu führt, dass der Körper die Cannabinoide wie CBD effektiver aufnehmen und nutzen kann. Im Vergleich zu isolierten Inhaltsstoffen können Terpene und Cannabinoide auch in geringeren Dosen eine Wirkung entfalten. Darüber hinaus könnten durch die gleichzeitige Anwendung dieser Wirkstoffe auch unerwünschte Begleiterscheinungen gemildert werden. Wie bei vielen Themen rund um die Hanfpflanze müssen diese Effekte ebenfalls weiter untersucht werden.[2]

Entourage-Effekt bei CBD Produkten
CBD-Produkte sind von zahlreichen Herstellern in diversen Ausführungen erhältlich. Heutzutage kann man auf dem Markt CBD Öl sowie andere Artikel mit CBD-Inhalt finden, die als Vollspektrum, Breitspektrum oder Isolat klassifiziert werden. Diese Bezeichnungen beziehen sich auf die Zusammensetzung sowie den Gehalt an weiteren Stoffen neben CBD. Alle Produkte haben ihre Daseinsberechtigung und sind optimal auf die jeweiligen Verwendungszwecke abgestimmt. Der Entourage-Effekt macht jedoch deutlich, dass Vollspektrum-Produkte effizienter sind und vorzuziehen sind.
Die gegenseitige Verstärkung sorgt dafür, dass Produkte selbst mit geringem CBD-Gehalt wirksam und besser verträglich sind. Da die CBD Herstellung und die Isolierung von CBD aufwendig sind, ist CBD-Isolat zudem kostspieliger als die anderen Varianten. Dennoch werden die kristallinen Isolate häufig verwendet, um individualisierte CBD-Produkte zu erstellen. Bei diesem Herstellungsprozess können auch die weiteren Inhaltsstoffe sowie das CBD Trägeröl ausgewählt werden. Somit haben Nutzer die Möglichkeit, den CBD-Gehalt selbst festzulegen. Bei den unterschiedlichen Formen von CBD-Produkten gibt es spezifische Vor- und Nachteile.
Im Folgenden erfahren Sie, wie sich die verschiedenen Produkte unterscheiden:
Extrakt | Vor- und Nachteile |
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Vollspektrum | Enthält zahlreiche Cannabinoide, nutzt den Entourage-Effekt, kann Rückstände von THC aufweisen |
Breitspektrum | Beinhaltet viele Cannabinoide, enthält kein THC, nutzt einen abgeschwächten Entourage-Effekt, weniger Forschungsdaten vorhanden |
Isolat | Beinhaltet reines CBD; erhältlich in Kristallform; teurer als andere Varianten |