Wirkungen und Anwendungen von Cannabidiol
Cannabidiol wird eine Vielzahl möglicher Effekte auf den Körper sowie die Psyche zugeschrieben. Dabei werden unter anderem analgetische und neuroprotektive Eigenschaften näher untersucht. In der Schmerztherapie könnte CBD eine Alternative zu traditionellen Medikamenten und Schmerzmitteln bei chronischen Schmerzen bieten.
Die Wirkung von Cannabidiol entfaltet sich hauptsächlich im zentralen Nervensystem durch verschiedene komplexe mechanistische Ansätze. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Beeinflussung des natürlichen Endocannabinoid Systems, das für die Regulierung zahlreicher Körperfunktionen wie Entzündungen und Schmerz verantwortlich ist. Zudem unterstützt CBD die Erhöhung des Spiegels eines anderen Endocannabinoids, dem Anandamid, welches sich ebenfalls positiv auf die 5-HT1A- und 5-HT3A-Rezeptoren im Serotoninsystem auswirkt und damit dessen Einfluss auf die Serotoninproduktion verstärkt.[2]
Auch bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Multipler Sklerose wird der Wirkung von CBD aufgrund ihrer neuroprotektiven Eigenschaften ein potenziell positiver Einfluss zugeschrieben. Sie könnte dazu beitragen, Nervenzellen vor Schäden zu bewahren und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Die Forschung in diesem Bereich ist jedoch noch in einem frühen Stadium. Weitere Studien sind notwendig, um die genauen Wirkmechanismen und das therapeutische Potenzial zu klären.[3]
Nebenwirkungen von CBD
Cannabidiol wird im Allgemeinen als gut verträglich angesehen. Es kann jedoch in einigen Fällen dennoch gelegentlich zu den typischen CBD Öl Nebenwirkungen kommen. Diese umfassen wie folgt:
- Müdigkeit: Vorübergehende Schläfrigkeit zählt zu den häufigsten Nebenwirkungen und tritt insbesondere bei höheren Dosen von CBD auf.
- Veränderungen des Appetits: Der Appetit könnte entweder vermindert oder gesteigert werden.
- Gewichtsschwankungen: In Verbindung mit dem veränderten Appetit könnten sowohl Gewichtszunahmen als auch -abnahmen beobachtet werden.
- Übelkeit und Durchfall: Diese Nebenwirkungen sind zwar selten, können jedoch ebenfalls auftreten.
- Trockener Mund: Eine Trockenheit im Mund- und Rachenbereich ist ebenfalls möglich.[4]
Cannabidiol kann die Wirkung von Arzneimitteln beeinflussen, weshalb die Einnahme von CBD in Kombination mit anderen Präparaten mit einem Facharzt besprochen werden sollte. Wechselwirkungen von CBD-Öl können insbesondere bei Medikamenten auftreten, die durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem in der Leber metabolisiert werden.
Wenn Antiepileptika, bestimmte Antibiotika, Blutverdünner, Chemotherapeutika oder Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingenommen werden, könnte der behandelnde Arzt notwendig werden, um die richtige Dosierung der Medikation anzupassen. Cannabidiol kann die Aktivität von Enzymen im Körper hemmen, wodurch die Absorption oder der Abbau anderer Wirkstoffe beeinflusst werden kann.[5]
Umgekehrt können bestimmte Substanzen auch dafür sorgen, dass Cannabidiol schneller abgebaut wird, was zu einer Verringerung seiner Wirksamkeit führen kann. Eine offene Kommunikation mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt ist in diesem Zusammenhang entscheidend, um Sicherheit und eine optimale Therapieeinstellung zu gewährleisten.
Zu den Medikamenten, die die Wirkung von CBD abschwächen können, zählen unter anderem Johanniskrautpräparate, das Antibiotikum Rifampicin sowie Antiepileptika wie Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital. Bei gleichzeitiger Einnahme eines dieser Präparate zusammen mit einem CDB-Präparat besteht die Möglichkeit, dass die CBD-Dosis angepasst werden muss, um die gewünschte Wirkung zu erreichen.[6]
Hanfsamenöle sind LebensmittelDie Verbraucherzentrale informiert, dass Produkte aus Hanfsamen (wie Hanfsamenöl) als Lebensmittel betrachtet werden und keine Arzneimittelzulassung erforderlich ist. CBD-Extrakte aus anderen Pflanzenteilen fallen jedoch unter die Novel Food Verordnung und benötigen eine spezifische Zulassung für den Lebensmittelmarkt.
Hinweise zur Anwendung von CBD
Cannabidiol kann auf verschiedene Arten konsumiert werden. Die gängigste Methode ist die orale Einnahme in Form von Ölen oder Tinkturen, die aus Hanf gewonnen werden. Bei dieser Methode wird das CBD-haltige Produkt direkt unter die Zunge getropft. Dadurch kann es über die feinen Blutgefäße der Mundschleimhaut in den Blutstrom gelangen und dort seine Wirkung rasch entfalten. Diese sublinguale Anwendungsform ist besonders effektiv, da der Wirkstoff die Leber zuerst umgeht und nicht sofort metabolisiert wird.
Variationen der CBD-Einnahme
Eine komfortable Art der oralen Einnahme besteht auch in Kapseln oder Lutschtabletten, die CBD-Extrakt enthalten. Viele Nutzer bevorzugen diese Formen, da die Dosierung präzise bestimmt werden kann. Allerdings könnte Cannabidiol aufgrund einer unzureichenden Bioverfügbarkeit teilweise vom Körper wieder abgebaut werden, bevor es effektiv aufgenommen werden kann.
Eine weitere Option ist die inhalative Aufnahme über einen Vaporizer. Dabei wird Cannabidiol durch Verdampfen inhaliert, sodass es schnell in die Lungenbläschen gelangt und direkt in den Blutkreislauf übertritt. Darüber hinaus können auch CBD Produkte für die äußere Anwendung auf der Haut genutzt werden. Es gibt spezielle Cremes, Salben und Gele, die das Cannabinoid enthalten und direkt auf die betroffenen Haut- oder Muskelbereiche aufgetragen werden können, um dort lokal zu wirken.
Verkehrsfähigkeit nach CBD-Gebrauch
Da Cannabidiol nicht psychoaktiv wirkt, ist man nach der CBD Öl Einnahme in der Regel nicht eingeschränkt und grundsätzlich verkehrstauglich.
CBD-Produkte, die die gesetzlichen Anforderungen (THC-Gehalt unter 0,3%) erfüllen, verursachen keinen „Rausch“ und beeinträchtigen auch nicht die Konzentration oder Reaktionen. Dennoch sollten individuelle Empfindlichkeiten berücksichtigt werden, da jeder unterschiedlich auf CBD reagieren kann.
Nicht regulierte CBD-Produkte können jedoch einen höheren THC-Gehalt aufweisen und eine andere Wirkung erzielen. Daher könnte bei diesen Erzeugnissen eine Beeinträchtigung nicht ausgeschlossen werden. In einem Vollspektrum CBD Öl sind gesetzlich erlaubte Mengen an THC enthalten, weshalb solche Öle vor sicherheitsrelevanten Tätigkeiten mit Vorsicht konsumiert werden sollten.
Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen
CBD-Präparate oder Nahrungsmittel, die CBD beinhalten, sollten zudem während der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht konsumiert werden, da nicht ausreichend erforscht wurde, wie sich der Stoff auf das Ungeborene oder die Schwangerschaft auswirken könnte. Auch bei bestehenden Erkrankungen wie Parkinson, Harnwegsinfektionen, Lebererkrankungen und hormonellen Ungleichgewichten sollte die Einnahme von CBD wohlüberlegt und vorher abgesprochen werden, um mögliche Verschlechterungen der Symptome zu vermeiden.[4]
Fazit
Cannabidiol gilt heute als vielversprechende, natürliche Alternative zu klassischen Medikamenten. Der pflanzliche Inhaltsstoff, der im Wesentlichen keine psychoaktive Wirkung besitzt, wird für seine potenziellen entzündungshemmenden, schmerzlindernen und angstlösenden Effekte geschätzt und findet unter bestimmten Voraussetzungen als nahezu nebenwirkungsfreies Nahrungsergänzungsmittel immer mehr Anklang. Ähnlich wie bei medizinischem Cannabis kann auch CBD Öl auf Rezept beantragt werden, wenn es notwendig ist.